Meine künstlerischen Arbeiten entstehen vor allem im dreidimensionalen Bereich. Einerseits sind Arbeiten aus weichem Ton essentieller Teil meiner künstlerischen Tätigkeit. Zerbrechlichkeit, Verletzlichkeit, Vergänglichkeit sind Themen, mit denen ich mich beschäftige – mit gebranntem Ton und Porzellan verbundene Assoziationen. Die Metamorphose im Brennofen versteinert aber auch die Zerbrechlichkeit – das Fragile erscheint paradoxerweise zeitlos.
Das Einhorn, 2003
Das sagenhafte Einhorn ist eines jener legendären Tiere, von denen man nicht genau weiss, ob sie jemals gelebt haben oder nicht. Erstmals schriftlich erwähnt wird das Einhorn 2697 vor Christus in China. Doch gesehen hat es bisher noch niemand. Ein Fabelwesen, entschieden die Zoologen.
Ein Fragment eines Fabelwesens, welches niemand wirklich gesehen hat. Das mystische Horn, als Fragment eines Wesens mit magischen Fähigkeiten, beflügelt die Gedanken, inspiriert die Fantasie, lässt Legenden entstehen. Jedes Horn ist etwas Einmaliges. Selbst wenn man die Form reproduziert, wird jedes Objekt immer wieder anders.
Der Hai I–IX – aus der Reihe FRAGMENTE 2015
Fragmente sind Referenzobjekte an einstige Lebewesen. Die fast täglichen Medienberichte über das Abschlachten von Lebewesen einzig aufgrund der Suggestion des Aberglaubens, die aus den Kadavern gewonnenen Substanzen seien Wundermittel, schrecken mich auf. In diesem Krieg, in welchem wegen Hörnern und Flossen gestorben wird, stelle ich die abgeschnittenen Teile als Mahnmal gegen diese Sinnlosigkeit. So werden die Flossen zu Symbolen der Zerstörung und gleichzeitig einem Aufschrei der Ohnmacht, nicht einschreiten zu können.
Obwohl reproduziert, ist jedes Objekt immer wieder anders.
Kartenhaus 2000–2014
Das Prinzip Kartenhaus befindet sich in einem äusserst labilen Gleichgewicht. Ein Fehlgriff und alles stürzt in sich zusammen. Der totale Misserfolg ist der Preis für den Bruch mit der geltenden Ordnung, das Chaos die Antwort auf den Einbruch des Unzulässigen in die unveränderlichen Gesetzmässigkeiten des Alltäglichen.
Wir alle setzen auf Kartenhäuser, in denen unsere Träume, Hoffnungen und Wünsche wohnen. Kitten sie stets von neuem, wollen Erinnerungen und Emotionen festhalten.
Schönheit und Zerbrechlichkeit, Aufbau und Zusammenbruch sind Erinnerungen und Hoffnung zugleich.
Aus den Scherben entstehen wieder Kartenhäuser. Die Zerbrechlichkeit des gebrannten Tons und Porzellans entspricht der Fragilität des Kartenhauses, der verbindende Kitt übernimmt tragende Bedeutung.
Biografie
1952 | Geboren in Kosice, damals Tschechoslowakische Republik |
1969–70 | Vorkurs bei müller-emil (damals Kunstgewerbeschule Zürich) |
1970–74 | Ausbildungsklasse Werklehrer Kunstgewerbeschule/Schule für Gestaltung, Zürich |
ab 1974 | Lehrtätigkeit in verschiedenen Institutionen |
1976–79 | Studium der Bildhauerei Kunstakademie Brera, Mailand |
ab 1979 | eigenes Atelier |
1991 | Mitbegründerin Witiker Künstlergruppe Artistimisti |
ab 1995 | Fachunterricht an verschiedenen Schulstufen der Volksschule |
ab 2000 | Konzeption, Planung, Realisierung von Ausstellungen |
2004–06 | Weiterbildung Hochschule der Künste Zürich |
2006 | Weiterbildung Pädagogische Hochschule Zürich |
Einzel- UND GRUPPENausstellungen
2014 | ‹NOW›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
‹Turbulenzen›, Bad Utoquai, Zürich | |
multipleart, Zürich | |
Kunst im Dolder Bad, Zürich | |
2913 | Kunst 13 Zürich, 19th International Contemporary Art Fair, Zürich |
‹Transparent›, Art Forum Ute Barth, Zürich | |
‹Blau›, Art Forum Ute Barth, Zürich | |
2012 | ‹Winter Group Show›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
Kunst 12 Zürich, 18th International Contemporary Art Fair, Zürich | |
‹99 JAHRE BOLLAG GALLERIES› Bollag Galleries, Zürich | |
2011 | ‹Winter Group Show›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
‹Back to the Future›, Art Forum Ute Barth, Zürich | |
‹20 Jahre Artistimisti›, Kulturschüür Eierbrecht, Zürich | |
‹outside 2›, zhaw, Life Sciences und Facility Management, Wädenswil | |
‹Hommage à..., Artistimisti en route›, Ortsmuseum Meilen | |
2010 | ‹Baustelle›, Museum Bärengasse, Zürich |
Art Forum Ute Barth, Zürich | |
2009 | At Home Gallery, Samorin, Slovakia |
‹Summer time colour time› Art Forum Ute Barth, Zürich | |
‹Skulptura› 2009, Glarus | |
2008 | ‹Rückblick & Ausblick›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
‹Blickdicht, Accrochage›, Bollag Galleries, Zürich | |
Das kleine Format, Villa Meier Severini, Zollikon | |
Kunst08, Zürich | |
Art Chicago 2008, Chicago, USA | |
‹schwerelos›, Seebad Utoquai, Zürich | |
2007 | ‹Solo Show›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
Kunst07, Zürich | |
Kunstszene Zürich | |
2006 | ‹Was ist modern›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
‹Sommernachtstraum›, Seebad Utoquai, Zürich | |
2005 | Metropol (visarte), Zürich |
AAF, New York, USA | |
‹Colours and more...›, Art Forum Ute Barth, Zürich | |
2004 | Pentimenti Gallery, Philadelphia, USA |
KunstKöln, Köln, Deutschland | |
Arte Fiera, Bologna, Italien | |
Kunst04, Zürich | |
2003 | ‹Begegnungen›, Art Forum Ute Barth, Zürich |
‹Verspielt›, Art Forum Ute Barth, Zürich | |
2002 | Das kleine Format, Villa Meier Severini, Zollikon |
‹Fonction Fiction›, Musée d’art et d’histoire, Neuchâtel | |
2001 | Musée de Carouge |
2000 | Galerie Aa, Genf |
PUBLIKATIONEN UND AUSZEICHNUNGEN
Ausstellungskataloge: ‹Liebespfand›, 1992; ‹Multiples›, 1994; ‹1+1›, 1996; ‹Dinge des Alltags›, 1998; Musée de Carouge, 2001; ‹Fonction Fiction›, 2002; ‹Art in new context›, Art Forum Ute Barth, 2002/2003; ‹Skulptura› Glarus, 2004; visarte Zürich im Metropol, 2005; ‹Sommernachtstraum›, 2006; ‹schwerelos›, 2008
Auszeichnungen: Ikea-Preis, 1998